Die Schilderung der klinischen Erfahrung mit Ozontherapie bietet eine praxisnahe Perspektive, die über die Theorie hinausgeht.
Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Beschreibung der Erfahrung für Patient und Therapeut, basierend auf gängigen Berichten und klinischen Protokollen.
Die klinische Erfahrung des Patienten
Die Erfahrung variiert je nach angewandter Methode erheblich. Hier ist eine Übersicht der gängigsten klinischen Verfahren.
1. Große Eigenbluttherapie (MAH) – Die häufigste systemische Behandlung
Dies ist oft die Basistherapie bei chronischen Erkrankungen. Die Behandlung ist methodisch und ähnelt einem medizinischen Eingriff.
Die Vorbereitung: Sie sitzen in einem bequemen Stuhl, ähnlich wie bei einer Blutspende. Die Umgebung ist eine saubere, professionelle Klinik.
Das Verfahren:
1. Blutentnahme: Ein Arzt oder eine Krankenschwester legt einen intravenösen Zugang und entnimmt eine bestimmte Menge Blut (z. B. 100–200 ml) in ein steriles, mit Antikoagulans behandeltes Fläschchen oder einen Beutel. Das fühlt sich genau so an wie eine Blutabnahme für eine Untersuchung.
2. Die Ozonisierung: Der Arzt injiziert langsam eine präzise Menge und Konzentration von medizinischem Ozon-Sauerstoff-Gas in die Blutflasche/den Blutbeutel. Sie können sehen, wie das Gas durch das Blut blubbert. Anschließend wird das Blut mehrere Minuten lang vorsichtig gemischt. Dabei verfärbt sich das Blut von einem dunklen, venösen Rot zu einem hellen, scharlachroten Ton. Dies ist ein sichtbarer Beweis für die Sauerstofffreisetzung durch das Ozon, wodurch die Sauerstofftransportkapazität des Blutes verbessert wird.
3. Die Reinfusion: Das nun ozonisierte Blut wird über 15–30 Minuten langsam in Ihre Vene zurückgeführt. Dies ist der Teil des Prozesses, in dem man warten muss. Empfindungen während und nach der Reinfusion: Die meisten Menschen spüren während der Reinfusion nichts Ungewöhnliches. Einige berichten von einem leichten, metallischen Geschmack im Mund oder einem leichten Wärmegefühl im Körper. Diese Empfindungen sind vorübergehend und gelten als normal.
Nach der Behandlung berichten die meisten Patienten innerhalb der ersten 24–48 Stunden von einem Energieschub und gesteigerter mentaler Klarheit. Manche verspüren ein allgemeines Wohlbefinden.
Bei einer kleineren Patientengruppe kann es zu einer sogenannten „Heilkrise“ oder Herxheimer-Reaktion kommen. Diese äußert sich in vorübergehender Müdigkeit, Kopf- oder Gliederschmerzen, da der Körper entgiftet oder auf das Absterben von Krankheitserregern reagiert. Therapeuten werten dies oft als Zeichen dafür, dass die Therapie wirkt, und passen die Ozondosis entsprechend an.
2. Rektale Insufflation – Eine gängige und schonende systemische Methode
Diese Methode ist sehr gut verträglich und verursacht nur minimale Empfindungen.
Vorbereitung: Sie befinden sich in einem privaten Raum und liegen auf der Seite auf einer Untersuchungsliege.
Ablauf: Ein sehr dünner, flexibler und mit Gleitmittel versehener Katheter wird einige Zentimeter in den Enddarm eingeführt. Ein langsamer, niederdruckstarker Strom von Ozon-Sauerstoff-Gas wird für kurze Zeit (typischerweise 30 Sekunden bis 2 Minuten) verabreicht.
Empfindungen während und nach der Behandlung:
Die meisten Menschen verspüren lediglich ein leichtes Völlegefühl oder Druck* im Unterbauch, ähnlich wie bei Blähungen. Das Gas wird schnell resorbiert, und das Gefühl verschwindet kurz nach der Behandlung.
Die Behandlung ist nicht schmerzhaft.
Patienten können in der Regel selbst nach Hause fahren und ihren normalen Aktivitäten sofort wieder nachgehen.
Diese Methode löst selten eine starke Herxheimer-Reaktion aus und eignet sich daher gut als erste Behandlungsoption für sehr kranke oder empfindliche Patienten.
3. Prolozontherapie (Gelenkinjektion) – Bei Schmerzen des Bewegungsapparates
Diese Behandlung ähnelt einer Kortisonspritze oder anderen Gelenkinjektionen.
Vorbereitung:* Der Behandler identifiziert das schmerzende Gelenk, Band oder die Sehne (z. B. Knie, Schulter oder Wirbelsäule). Die Haut wird gründlich gereinigt und desinfiziert.
Ablauf:
1. Der Behandler kann zunächst ein Lokalanästhetikum injizieren, um den Bereich zu betäuben.
2. Anschließend wird ein Gemisch aus Ozongas und therapeutischen Wirkstoffen (wie Procain oder Vitaminen) direkt in das geschädigte Gewebe injiziert. Empfindungen während und nach der Behandlung:
Sie spüren den Druck und das Stechen der Injektion.
Häufig kommt es für 24–72 Stunden* zu einer vorübergehenden Zunahme von Schmerzen und Steifheit, da die Behandlung eine lokale Entzündungsreaktion auslöst. Dies ist ein normaler und zu erwartender Teil des Heilungsprozesses.
Nach dieser anfänglichen Phase berichten Patienten in der Regel über eine deutliche und fortschreitende Schmerzlinderung und eine verbesserte Beweglichkeit* in den folgenden Tagen und Wochen. Für ein dauerhaftes Ergebnis sind üblicherweise 3–5 Injektionen erforderlich.
Die klinische Erfahrung des Therapeuten
Aus Sicht des Therapeuten besteht die Erfahrung aus Beobachtung, Dosierung und der Erstellung eines individuellen Behandlungsplans.
1. Die Kunst der Dosierung:* Ein erfahrener Therapeut verwendet keine Standarddosis. Er beginnt mit einer niedrigen Ozonkonzentration und -menge und beobachtet die Reaktion des Patienten sorgfältig. Er fragt:
Wie war Ihr Energiegefühl nach der letzten Behandlung? Hatten Sie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Veränderungen Ihrer Symptome?
Anhand dieser Rückmeldung wird die Dosis angepasst, um die optimale Dosierung zu finden, die den maximalen therapeutischen Nutzen bei minimalen Nebenwirkungen bietet. Dies ist ein dynamischer Prozess.
2. Beobachtung der Patientenergebnisse:*Über tMit der Zeit erkennen Therapeuten Muster. Sie beobachten:
Wundversorgung:*Sie sehen, wie nicht heilende diabetische Geschwüre endlich abheilen.
Schmerztherapie:*Sie sehen, wie Patienten mit chronischen Knie- oder Rückenschmerzen, bei denen andere Behandlungen erfolglos blieben, ihre Funktionsfähigkeit wiedererlangen und Schmerzmittel reduzieren oder ganz absetzen können.
Chronische Erkrankungen:*Sie erleben, wie Patienten mit Borreliose oder Long COVID von einer Linderung ihrer Konzentrationsschwierigkeiten und einem Energieschub berichten, der es ihnen ermöglicht, wieder aktiv am Leben teilzunehmen.
Diese positiven Ergebnisse sind die Grundlage für die Arbeit von Ärzten der Integrativen Medizin, die Ozontherapie anwenden.
3. Erwartungsmanagement:*Ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung ist die Kommunikation. Ein guter Therapeut erklärt:
Ozon ist kein Wundermittel. Es ist ein Hilfsmittel, um die körpereigenen Funktionen wiederherzustellen.
Bei komplexen, chronischen Erkrankungen ist oft eine Behandlungsserie* (z. B. 10–20 MAH-Sitzungen) notwendig, um eine signifikante und dauerhafte Veränderung zu erzielen.
Es funktioniert am besten im Rahmen eines umfassenden Plans, der Ernährung, Stressmanagement und Schlaf beinhaltet.

Dr. Med. Mahmoud Taghavi
Facharzt für Allgemeinmedizin
Facharzt für Arbeitsmedizin FMH
BAV-Offizierarzt
Taucherarzt (SUHMS / GTÜM)